Start Stadttour Biennale in Venedig 2024: Eintritt, Öffnungszeiten und Infos

Biennale in Venedig 2024: Eintritt, Öffnungszeiten und Infos

© Padiglione Centrale Giardini Photo by Francesco Galli - Courtesy La Biennale di Venezia

Die Biennale von Venedig ist eine der berühmtesten und wahrscheinlich eine der wichtigsten internationalen Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Jährlich werden hunderttausende Besucher angezogen Die Veranstaltung findet in etwa alle zwei Jahre statt.

Geöffnet vom 20. April 2024 bis zum 24. November 2024

Tickets für Biennale von Venedig

60. BiennalePreis*Voucher
Erwachsene35,00 €Online-Ticket
Jugendliche <2623,00 €Online-Ticket
Senioren 65+27,00 €Online-Ticket
Kinder 0-6 Jahre1,00 €Online-Ticket
🎟️ Führung
Entdecke die Biennale
71,00 €Online-Ticket

Alles Wichtige zu den Tickets steht auf der Seite des Anbieters. 

Hinweise und wichtige Informationen:

  • Das Ticket berechtigt zum einmaligen Besuch jeder Ausstellung und kann auch an nicht aufeinander folgenden Tagen genutzt werden.
  • Das Ticket ist bis zum Ende der Ausstellung am 24.11.2024 gültig.
  • Kunstinteressierte können auch interessante Kombitickets in Verbindung mit dem berühmten Peggy Guggenheim Museum oder Palazzo Grassi und Punta Della Dogana buchen (siehe am Ende des Textes).

Öffnungszeiten der Biennale in Venedig

Die Ausstellung ist vom 20. April bis 24. November 2024 geöffnet und findet an zwei verschiedenen Orten statt (10 Minuten zu Fuß voneinander entfernt). Die Öffnungszeiten gelten für beide Besuchsorte.

📍 Giardini: Viale Trento 1260 und Sant’Elena (Viale IV novembre)
📍 Arsenale: Campo della Tana 2169/F und Ponte dei Pensieri (Salizada Streta)

DatumÖffnungszeitenLetzter Einlass
20. April - 30. September11:00 bis 19:00 Uhr18:45 Uhr
1. Oktober - 24. November10:00 bis 18:00 Uhr17:45 Uhr
20. April - 30 September
nur Arsenale - Fr. und Sa.
11:00 Uhr bis 20:00 Uhr19:45 Uhr

Motto der diesjährigen Biennale in Venedig

Das Motto auf der Biennale in Venedig lautet 2024: Foreigners Everywhere – Stranieri Ovunque – was auf Deutsch „Fremde überall“ bedeutet.

Den Titel wählte die Leitung der Biennale nach einer Werkserie des Künstlerkollektivs Claire Fontaine, welche dieses 2004 begann. Claire Fontaine stammt ursprünglich aus Paris und wirkt derzeit in Palermo. Die Werkserie zeigt verschiedenfarbige Neonskulpturen. Jede von ihnen gibt in einer eigenen Sprache „Foreigners Everywhere“ wieder. Diesen Begriff hat ursprünglich nach 2000 das Turiner Künstlerkollektiv Stranieri Ovunque kreiert, das in Italien gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus kämpfte. Heute steht der Begriff für eine Welt voller Krisen, die sich an der Sprache eines Individuums und seiner ethnischen Zugehörigkeit festmachen lassen.

Menschen sind verschieden nicht nur bezüglich ihrer Herkunft, sondern auch ihrer Freiheit und ihres sozialen Standes. Gleichzeitig sind sie überall, außer in der eigenen, unmittelbaren Heimat Fremde. Dementsprechend greifen zahlreiche Beiträge der Biennale 2024 in Venedig die Themen Identität, Herkunft und Kolonialgeschichte auf. Der Kurator ist der Brasilianer Adriano Pedrosa, hauptamtlicher Chef des Kunstmuseums in São Paulo. In diesem Jahr führt die traditionelle Diskussionskultur der Biennale in Venedig zu Kontroversen: Mehrere tausend Unterzeichner forderten den Ausschluss Israels.

© Amadeo Luciano Lorenzato – Courtesy La Biennale di Venezia

Biennale in Venedig: Gliederung und Erlebnisfaktor

Der zentrale Pavillon (Giardini) und das Arsenale beherbergen bei der diesjährigen internationalen Ausstellung zwei Sektionen:

  • Nucleo Contemporaneo = Zeitgenössischer Kern
  • Nucleo Storico = Historischer Kern

Insgesamt zeigen 331 Künstlerinnen aus 87 Ländern ihre Arbeiten auf der Biennale in Venedig. Das Stadtgebiet wird ebenfalls mit einbezogen. Der Schwerpunkt liegt bei der Biennale Arte in Venedig im Jahr 2024 auf Kunstschaffenden, die sich selbst als Fremde betrachten, weil sie Flüchtlinge, Immigranten oder Expats sind. Von ihnen kommen wiederum diejenigen am meisten zu Wort, die zur Süd-Nord-Migration gehören.

Wo liegen die Ausstellungsorte in Venedig?

Es gibt während der Biennale viele Nebenveranstaltungen, Konzerte, Musik, Theater und weitere Ausstellungen in der ganzen Stadt. Herzstück der Biennale sind jedoch, wie bereits oben erwähnt, die Giardini und das Arsenale. Die beiden Veranstaltungen liegen fußläufig etwa 10 Minuten voneinander entfernt.

Giardini della Biennale

Giardini della Biennale
© Padiglione Centrale Giardini – Courtesy La Biennale di Venezia

Die Giardini der Biennale von Venedig sind für Kunst und Architektur bekannte Gärten, die etwa 2 Kilometer entfernt, westlich vom Markusplatz, im Stadtteil Castello liegen. Hier befinden sich die zahlreichen Pavillons, die den teilnehmenden Nationen gewidmet sind. Der Fußweg hierhin dauert dann etwa 25 Minuten. Die Gärten wurden Anfang des 19. Jahrhunderts auf Wunsch von Napoleon Bonaparte angelegt und sind nicht zu verwechseln mit den Giardini Reali, ebenfalls kleine Gärten und Orte der Ruhe, nicht weit entfernt vom Trubel der nahen Piazza San Marco mit seinen einzigartigen Sehenswürdigkeiten, vor allem dem Markusdom und dem Dogenpalast.

Arsenale

Arsenale
© Arsenale – Photo by Andrea Avezzù – Courtesy La Biennale di Venezia

Zusätzlich zu dem Ereignis in den Giardini in Castello kann man im Arsenale eine Themenausstellung sehen, die vom jeweiligen Kuratorium zusammengestellt wurde. Die Tickets haben Gültigkeit für beide Besuchsorte der Biennale.

Wie kommt man zu den Austellungsorten?

Hier die Hinweise zur Anfahrt:

🛥 Vom Piazzale Roma / Bahnhof Santa LuciaVaporetto ACTV Linie 1 und 4.1 – Anlegestelle Giardini Biennale oder Arsenale

🛥 Vom MarkusplatzVaporetto ACTV Linie 1 und 4.1 – Anlegestelle Giardini Biennale oder Arsenale

🛥 Von Punta SabbioniVaporetto ACTV Linie 14 bis Anlegestelle San Zaccaria und dann weiter mit Linie 1 oder 4.1 

Alle Informationen zu den legendären Wasserbussen in Venedig stehen in Vaporetto und Öffentliche Verkehrsmittel. Tickets können auch bereits über diesen Link direkt im Voraus erworben werden. 

Besondere Werke bei der Biennale

Besondere Werke bei der Biennale
© Tiqets

Jedes der ausgestellten Werke verdient einen Besuch, doch für Tagesbesucher dürfte hierfür die Zeit nicht reichen. Einige Pavillons der Biennale in Venedig verdienen eine besondere Würdigung. Es sind diese:

Australischer Pavillon

Die Wände dieses Pavillons hat Archie Moore, ein First-Nations-Künstler, mit seiner Ahnentafel „kith and kin“ bemalt. Dafür erhielt er den Goldenen Löwen. Die Ahnentafel umfasst 65.000 Jahre und wurde damit ein monumentaler Stammbaum der australischen Ureinwohner (First Nations). Die Jury der Biennale begründete den Preis mit der starken Ästhetik der Installation, ihrer Lyrik und ihrem Bewusstmachen des gemeinsamen Verlusts der verdrängten Vergangenheit. Die vielen tausend Namen des Inventars sollen die Hoffnung auf Wiedergutmachung wecken.

Schweizer Pavillon

Guerreiro do Divino Amor ist ein schweizerisch-brasilianische Künstler. Er spielt im Schweizer Pavillon bunt, laut und erfrischend selbstironisch mit dem Klischee der Schweiz als Paradies auf Erden. So erscheint der Alpenstaat vielen Menschen, die dort nicht leben. Nach außen zeigen die Schweizer gern ein Bild ihres Landes mit einem perfekten Gleichgewicht von Natur und Technik, Bodenständigkeit und Kultiviertheit sowie Kapitalismus und Demokratie. Das täuscht natürlich. Das Werk „Super Superior Civilization“ stellt diesen Irrtum als immersives und dabei sehr unterhaltsames Erlebnis dar.

Deutscher Pavillon

Im deutschen Pavillon liegt in der Luft schwerer Staub. Düstere Sounds untermalen die rauen Wandstrukturen. Mit dieser Atmosphäre leitet der Künstler Ersan Mondtag eine Geschichte über seinen Großvater ein. Besucher tauchen dabei tief in dessen Privatsphäre ein. Formal hat der Künstler eine eindrucksvolle Raum-im-Raum-Installation geschaffen, die mit Videoinstallationen von Yael Bartanas resoniert. Es gibt noch einen zweiten deutschen Beitrag auf der Biennale in Venedig. Dieser besteht aus vier Soundinstallationen zwischen Wäldchen, Wiesen und Ruinen der Insel La Certosa.

USA Pavillon

Den US-Pavillon hat Jeffrey Gibson mit seinem Beitrag „The space in which to place me“ gestaltet. Hierfür malte er den Pavillon außen mit kräftigen Farben und Mustern an. Innen stellt er seine farbintensiven Werke aus, die das Zusammentreffen der amerikanischen, indigenen und queeren Geschichte erzählen. Das vermittelt überraschende Leichtigkeit.

Warum lohnt sich der Besuch der Biennale 2024 in Venedig?

Wie jedes Jahr trifft sich in Venedig die Weltelite der zeitgenössischen Kunst und hält ihr Versprechen, brennende Themen der Zeit aufzugreifen und überhöht darzustellen. Das trifft auf einen stetig wachsenden Zuspruch. Daher haben die Veranstalter schon 2022 die Laufzeit auf gut sieben Monate verlängert. 2024 gab es schon in der Vor­auflage sensationell viele Besucher: Es wurden über 800.000 Tickets verkauft, das ist ein neuer Rekord. Gemeinsam ist in den „Parte­cipazioni nazio­nali“ (Nationalpavillons), den „Eventi colla­terali“ (Neben­­ausstellungen) und den in­offiziellen Parallel­ausstellungen die welt­weit größte Sammlung von Gegen­wartskunst zu sehen.

Diese Fakten versprechen ein sensationelles Erlebnis in Venedig für jedermann. Besucherinnen und Besucher, die gern sehr tief in eine künstlerische Thematik eintauchen, wird die Verbindung von Exil und Migration, mithin Fremdheit, mit ver­wandten Themen sehr interessieren. Diese kommen von

  • Queeren Künstlern, die zwischen ver­schiedenen Geschlechtern und Sexuali­täten wandern, was sie vielerorts der Ächtung und Verfolgung aussetzt.
  • Außenseiter Künstlern von den Rändern der Gesellschaft und Kunst­welt, Auto­didakten sowieVolks­künstlern.

Zu Letzteren zählen vor allem die indigenen Künst­ler, die häufig im eigenen Land wie Aus­länder behandelt werden. Die meisten von ihnen stammen aus Afrika, Latein­amerika, Asien und dem Mitt­leren Osten. Da sie noch nie auf einer Biennale in Venedig oder generell im globalen Norden ausgestellt haben, sind sie für euro­päische Besucher unglaublich interessant. Der Kurator Adriano Pedrosa ließ aber auch einige Klassiker der Moderne zu. Dazu zählen Frida Kahlo, Wifredo Lam, Diego Rivera, Tarsila do Amaral und Gino Severini. In der Sektion „Dis­obedience Archive“ ist Video­kunst an der Schnitt­stelle zwischen Kunst und Akti­vismus zu sehen. Dort stellen unter anderem die beiden Prominenten Hito Steyerl und Zanele Muholi aus.

Kombitickets mit Biennale

Kombitickets mit Biennale
Jean-Pierre Dalbéra from Paris, France, Le Palazzo Grassi (Venise) (10233671884), CC BY 2.0
Biennale di Venezia +Preis*Voucher
Peggy Guggenheim Collection53,50 €Online-Ticket
Palazzo Grassi und
Punta della Dogana
53,00 €Online-Ticket

Beide Museen bieten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst und gehören zu den bedeutenden Sammlungen in Venedig. Die Anschriften und Öffnungszeiten stehen auf den Seiten des Anbieters. Mehr Informationen zur Peggy Guggenheim Collection gibt es auch in einem separaten Artikel.

Der Palazzo Grassi ist ein Palast am Ufer des Canal Grande in Venedig und ein Meisterwerk in einem Stil zwischen Spätbarock und Klassizismus (siehe Foto oben). Auftraggeber war die Familie Grassi im 18. Jahrhundert.

🎟️ Für beide Mussen können Tickets auch separat gebucht werden, direkt bei Peggy Guggenheim Collection oder Palazzo Grassi und Punta della Dogana.

Praktische Tipps für den Besuch der Biennale

🎟️ Kauft die Tickets im Voraus, um lange Warteschlangen am Eingang zu vermeiden.

📍 Plant eine Besuchsroute mit den Künstlern und Pavillons, die ihr gerne sehen wollt. Teilt euren Besuch auf den ganzen Tag über mit Pausen auf. Die Biennale von Venedig ist umfangreich und es ist schwierig, alles an einem Tag zu sehen, oder man entscheidet sich für einen weiteren Besuch an einem weiteren Tag.

👟 Denkt an bequeme Schuhe – es gibt viel zu laufen. Getränke für die heißen Tage und ein paar Snacks für unterwegs, denn Bars und Restaurants können überfüllt sein.

📷 Wer Fotos machen möchte, sollte auf die jeweilige Ausstellungsordnung achten. In manchen Fällen ist das Fotografieren verboten.

👪 In den Ausstellungsorten von Giardini und Arsenale sind besondere Bereiche für Kinder und ihre Familien eingerichtet. Ein Garderobendienst bietet einen Verleih von Kinderwagen und Tragesitzen an – solange der Vorrat reicht. Der Gebrauch von Wickeltischen und Flaschenwärmern ist möglich. Auch die gastronomischen Einrichtungen sind entsprechend für den Besuch von Kindern ausgestattet.

 


 

Bildquellen:

Biennale

Tiqets

Jean-Pierre Dalbéra from Paris, France (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Le_Palazzo_Grassi_(Venise)_(10233671884).jpg), „Le Palazzo Grassi (Venise) (10233671884)“, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/legalcode

2 Kommentare

    • Hallo Rudolf, danke für deine Frage. Nicht innerhalb der Ausstellung! Kleine bis mittelgroße Haustiere sind nur in den Grünanlagen der Giardini an der Leine erlaubt.
      LG
      Marc

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